Wahrenholz – Kürzlich war es endlich so weit, dass der an der Heidebäckerei Meyer angebaute Roggen von den Schlepperfreunden Wahrenholz mit einem alten Gespann, bestehend aus einem 16 PS starken Hanomag von Heinrich Schulze und einem alten Zapfwellenbinder, der von Olaf Balke bedient wurde, abgemäht wurde.
Eine große Schar von Mitarbeitern der Heidebäckerei, Bäckermeister und Brotsommelier Herbert Meyer mit seiner Frau Majola und Kindern sowie zahlreiche Mitglieder der Schlepperfreunde Wahrenholz einschließlich einiger Landfrauen in weißen Leinenkleidern waren dabei, um dem Spektakel beizuwohnen. Selbst einige Auszubildende aus Vietnam, die im Wahrenholzer Unternehmen zum Bäcker ausgebildet werden, ließen es sich nicht nehmen, mitzuhelfen. Der 24-jährige Chien aus der Nähe von Hanoi stellte zusammen mit seinen Kollegen die Garben auf.
Angebaut wurde der Roggen auf der rund 2000 Quadratmeter großen Fläche direkt auf dem Grundstück an der Bäcker-Meyer-Straße von Landwirt und Diplom-Ingenieur Agrar Ottmar Bente, der auch den Leuten die drei Roggensorten wie den „Waldständenroggen“, den „Populationsroggen“ und den „Hybridroggen“ vor dem Mähen noch einmal erklärte. Der Wunsch, diese Roggensorten mal anzubauen, kam vom Bäckermeister Herbert Meyer, da er wieder einmal etwas Besonderes ausprobieren möchte. Mit dieser Ernte möchte er ein ganz besonderes Brot backen und auf den Markt bringen.
Bente hatte im Herbst vergangenen Jahres den Boden dafür vorbereitet und den Roggen in den letzten Oktobertagen gedrillt. Chemische Stoffe wurden dabei nicht verwendet, betont Bente ausdrücklich, da der Bäckermeister ein reines Naturprodukt für die weitere Verarbeitung haben möchte. Insgesamt kamen somit 16 Stiegen von der Anbaufläche zusammen, die nach einer entsprechenden Trockenphase eingefahren werden müssen. Im Rahmen des „Tags der offenen Tür“ zum 100. Geburtstag der Heidebäckerei am 14. September sollen die Schlepperfreunde auf dem Gelände das Dreschen übernehmen.
Bei Mäh-Aktion haben die Nachkriegsjahre mal wieder richtig aufgelebt, als die Schlepperfreunde vorgeführt haben, wie damals die Landwirtschaft zur Erntezeit ausgesehen hat. Eine tolle Sache für all diejenigen, die es miterleben konnten.
Eine abschließende Abendvesper schloss sich der Ernteaktion danach in der Bäckerei an.
Quelle: Isenhagener Kreisblatt

















